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Carsharing in Deutschland: Statistiken, Marktführer und neue Trends
Carsharing in Deutschland – ein umfassender Überblick

Carsharing in Deutschland: Statistiken, Marktführer und neue Trends

Inhaltsverzeichnis

  1. Die größten Carsharing-Anbieter
  2. Top 10 Carsharing-Unternehmen in Deutschland
  3. Anzahl der Fahrzeuge und Nutzer
  4. Geografische Abdeckung: von Metropolen bis Kleinstädten
  5. Veränderungen gegenüber 2024
  6. Neue Trends und Technologien 2025
  7. Fazit

Carsharing in Deutschland wächst weiter. Anfang 2025 sind bundesweit rund 45.400 Carsharing-Fahrzeuge unterwegs – das sind etwa 5 % mehr als im Vorjahr. Die Angebote zur gemeinsamen Fahrzeugnutzung sind längst nicht mehr nur in den Metropolen zu finden, sondern auch in vielen kleineren Städten. Fast 1.400 Städte und Gemeinden haben inzwischen mindestens einen Carsharing-Anbieter – das sind 8 % mehr als noch 2024.

Immer mehr Deutsche setzen auf das Prinzip „Auto auf Abruf“ und verzichten aus Gründen der Kostenersparnis und Nachhaltigkeit auf ein eigenes Fahrzeug. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die aktuelle Marktlage: Wer sind die führenden Anbieter? Wie groß sind Flotten und Nutzerzahlen? Und welche zentralen Entwicklungen prägen das Jahr 2025?

Die größten Carsharing-Anbieter

Der Carsharing-Markt in Deutschland ist stark fragmentiert – es gibt fast 300 verschiedene Anbieter, von großen Unternehmen bis zu kleinen, lokalen Initiativen. Trotzdem entfallen die größten Volumina auf einige führende Player:

Miles Mobility

Miles Mobility ist der größte Carsharing-Anbieter in Deutschland. Das Unternehmen setzt auf das Free-Floating-Modell (ohne feste Stationen) und ist in vielen Großstädten vertreten – darunter Berlin, Hamburg, München, Köln und andere. Im Jahr 2025 umfasst die Miles-Flotte mehrere zehntausend Fahrzeuge. Das Unternehmen wächst rasant: Innerhalb eines Jahres haben sich Nutzerzahlen und Flottengröße um rund 30 % erhöht.

2025 ging Miles außerdem eine Partnerschaft mit der Plattform Bolt ein, sodass die Fahrzeuge auch über die App Bolt Drive verfügbar sind.

Share Now / Free2Move

Share Now (ursprünglich ein Joint Venture von BMW und Daimler – Car2Go/DriveNow) wurde 2022 vom Konzern Stellantis übernommen und in den Dienst Free2Move integriert.

Unter dieser Marke ist das Unternehmen weiterhin als Free-Floating-Carsharing in den größten Städten aktiv (Berlin, München, Hamburg, Frankfurt usw.). Die Flotte umfasst mehrere tausend Fahrzeuge verschiedener Marken, darunter hunderte neue Opel Corsa, die 2024–2025 ergänzt wurden. Free2Move bleibt ein führender Anbieter auf dem Markt und konkurriert direkt mit Miles um urbane Kundschaft.

Sixt share

Sixt share ist der Carsharing-Service des bekannten Autovermieters Sixt. Das Unternehmen bietet Free-Floating-Carsharing in Städten wie Berlin, Hamburg, München und weiteren an und lockt Nutzer durch flexible Minutenpreise und die Möglichkeit von Langzeitmieten. Was die Flottengröße betrifft, gehört Sixt share zu den Top 5–6 Anbietern bundesweit.

Dank der Ressourcen des Mutterkonzerns wird die Fahrzeugflotte regelmäßig erneuert, und der Service kann attraktive Konditionen anbieten – konkurriert dabei aber mit großen Playern wie Miles und Free2Move auf denselben Märkten.

Bolt

Bolt ist ein neuer Akteur auf dem deutschen Carsharing-Markt. Die estnische Firma ist bekannt für Ride-Hailing und E-Scooter, und seit 2023–2025 auch für Carsharing unter dem Namen Bolt Drive.

Da Bolt in Deutschland noch keine große eigene Flotte hatte, wählte das Unternehmen einen Integrationsansatz: Seit Anfang 2025 kooperiert Bolt mit Miles und bietet über seine App Zugriff auf rund 20.000 Miles-Fahrzeuge.

Der Dienst ist bereits in zehn Städten gestartet (darunter München und Hamburg, bald auch Berlin und Potsdam). Dieser Schritt machte Bolt Drive auf Anhieb zu einer der größten Plattformen, da über die App die größte Flotte gebündelt wird – ein spannendes Beispiel für nutzerfreundliche Service-Integration.

Stadtmobil

Stadtmobil ist der größte Vertreter des klassischen stationsbasierten Carsharings. Dabei handelt es sich um einen Verbund regionaler Anbieter, die in vielen Städten – besonders im Westen und Süden Deutschlands – Carsharing mit Rückgabe an festen Stationen anbieten.

Die Gesamtflotte von Stadtmobil umfasst mehrere tausend Fahrzeuge. In einigen Städten (z. B. Karlsruhe) gibt es kombinierte Modelle – dort können Fahrzeuge auch einseitig genutzt werden („Stadtflitzer“). Dank des weit verzweigten Stationsnetzes bleibt Stadtmobil Marktführer im stationsbasierten Segment.

Cambio

Cambio ist ein weiterer großer Anbieter im stationsbasierten und kombinierten Carsharing. Der Service ist in über 30 Städten aktiv (Bremen, Köln, Bonn, Aachen u. a.). Die Flotte umfasst Tausende Fahrzeuge, von Kleinwagen bis zu Transportern, die per Vorabreservierung nutzbar sind.

Cambio arbeitet nach einem genossenschaftlichen Modell und hat sich in seinem Segment fest etabliert. 2024–2025 wuchs das Unternehmen weiter und erweiterte seine Präsenz in kleineren Städten. Es gehört zu den vier größten Carsharing-Anbietern in Deutschland – zusammen mit Stadtmobil.

teilAuto (Mobility Center)

teilAuto ist ein großer regionaler Anbieter von stationsbasiertem Carsharing, aktiv im Osten und der Mitte Deutschlands (Leipzig, Dresden, Magdeburg, Erfurt usw.). Die Flotte ist kombiniert – mit Stationen, aber auch flexiblen Optionen in manchen Städten.

Im nationalen Vergleich liegt teilAuto etwa auf Platz 5 nach Flottengröße. 2024 war ein erfolgreiches Jahr: Laut Branchenstatistik wuchs die Flotte um mehr als 10 % innerhalb eines Jahres.

book-n-drive

book-n-drive ist ein relevanter Anbieter in der Rhein-Main-Region (Frankfurt, Wiesbaden, Mainz). Das Unternehmen bietet ein kombiniertes Modell mit klassischen stationsbasierten Fahrzeugen sowie CityFlitzern, die innerhalb der Stadt frei bewegt werden können.

Dank dieses Modells konnte sich book-n-drive in die Top 10 der deutschen Anbieter einreihen. 2025 verzeichnete das Unternehmen ein Wachstum der Nutzerzahlen und eine erweiterte Flotte, vor allem im CityFlitzer-Segment – ein Zeichen für die Beliebtheit flexibler Nutzung.

Top 10 Carsharing-Unternehmen in Deutschland

Nr.

Name

Carsharing-Typ

1MilesFree-Floating
2Free2Move (ehem. Share Now)Free-Floating
3StadtmobilKombiniert
4CambioKombiniert
5teilAuto (Mobility Ctr.)Kombiniert
6Sixt shareFree-Floating
7book-n-driveKombiniert
8Bolt DriveFree-Floating (Partner)
9ScouterStationsbasiert
10Stattauto MünchenStationsbasiert

Neben den hier aufgeführten Unternehmen gibt es hunderte kleinere Anbieter auf dem Markt. Viele davon sind lokale Carsharing-Projekte, oft unterstützt von Kommunen oder Genossenschaften.

Beispielsweise ist Scouter in mehreren mittelgroßen Städten in Ostdeutschland aktiv, deer entwickelt elektrisches Carsharing in Kleinstädten im Süden – und so weiter. Solche regionalen Dienste arbeiten meist stationsbasiert und füllen Lücken, in denen die großen Anbieter nicht präsent sind.

In der Summe sorgen sie dafür, dass Carsharing auch abseits der Metropolen verfügbar ist, während sich die großen Player auf Ballungsräume konzentrieren.

Anzahl der Fahrzeuge und Nutzer

Der Gesamtumfang des Marktes ist beachtlich. Anfang 2025 umfasst die Carsharing-Flotte in Deutschland etwa 45.400 Fahrzeuge. Davon entfallen rund 27.400 Autos (60 %) auf Free-Floating-Angebote, und 18.000 Fahrzeuge (40 %) auf stationsbasierte oder kombinierte Dienste.

Im Laufe des Jahres 2024 ist die Flotte deutlich gewachsen: +5,3 % insgesamt, also etwa 2.300 zusätzliche Fahrzeuge. Besonders stark war das Wachstum bei stationsbasierten und kombinierten Diensten (+7,4 %), während Free-Floating-Anbieter moderater gewachsen sind (+4 %).

Unterschiede zwischen den Segmenten

  • Free-Floating: Fahrzeuge können innerhalb eines definierten Gebietes flexibel ausgeliehen und wieder abgestellt werden, ohne feste Station.
  • Stationsbasiert: Autos werden von einer festen Station aus reserviert und in der Regel dorthin zurückgebracht – das klassische "Rundfahrtmodell".
  • Kombiniert: Anbieter vereinen beide Ansätze – mit festen Stationen und gleichzeitig frei beweglichen Fahrzeugen für Einwegfahrten.

2025 bieten nur 7 Anbieter reines Free-Floating-Carsharing an (hauptsächlich große Unternehmen), während 290 Anbieter stationsbasiert oder kombiniert arbeiten – das betrifft fast alle regionalen Projekte.

Nutzerzahlen

Die Nutzerbasis ist groß, aber durch eine überarbeitete Zählweise deutlich präziser erfasst als früher. In der Vergangenheit wurden über 5 Millionen Registrierungen gemeldet, doch viele Menschen waren bei mehreren Diensten gleichzeitig angemeldet.

2025 hat der Branchenverband eine Datenbereinigung vorgenommen und Dubletten und inaktive Konten entfernt.

  • Im stationsbasierten und kombinierten Segment gibt es jetzt etwa 875.000 eindeutige Nutzer – ein Rückgang von etwa 12 % im Vergleich zu früheren Berichten, der ausschließlich auf die Löschung von ca. 200.000 Doppel- und Altanmeldungen (z. B. durch das Netzwerk Flinkster) zurückzuführen ist.
    Das korrigierte Nutzerbild zeigt tatsächlich aktive Einzelpersonen statt bloßer Registrierungszahlen.
  • Für das Free-Floating-Segment liegen keine exakten, bereinigten Zahlen vor, da große Anbieter nicht vernetzt sind und Mehrfachanmeldungen verbreitet sind. 2024 wurden insgesamt über 4,5 Millionen Registrierungen gezählt. Die reale Zahl eindeutiger Nutzer liegt vermutlich deutlich darunter.

Gesamtbild

Trotz Korrekturen lässt sich sagen: Millionen von Menschen nutzen Free-Floating-Carsharing in Großstädten. Addiert man beide Segmente, ergibt sich über 5 Millionen Registrierungen landesweit (Stand 2025).

Hunderttausende Deutsche – und Millionen Stadtbewohner – nutzen aktiv das Prinzip gemeinsamer Fahrzeugnutzung. Zwar sank die Zahl rechnerisch leicht durch Datenbereinigung, doch tatsächlich wächst die Nutzerbasis weiter.

Ohne die Datenkorrektur wäre das stationsbasierte Segment um etwa 8 % gewachsen, während Free-Floating-Anbieter von zweistelligem Wachstum bei Fahrten und Neu-Anmeldungen berichten.

Geografische Abdeckung: von Metropolen bis Kleinstädten

Noch vor wenigen Jahren war Carsharing fast nur in Deutschlands größten Städten verbreitet. Doch 2025 sieht das Bild ganz anders aus – die geografische Reichweite ist beeindruckend:

  • 1.393 Städte und Gemeinden verfügen über Carsharing-Angebote – darunter nicht nur Millionenstädte, sondern auch Hunderte kleinere Städte und sogar Dörfer. 2024 kamen +108 neue Orte hinzu.
  • Stationsbasierte und kombinierte Dienste sind in 1.385 Orten aktiv. Sie tragen den Löwenanteil zur Ausweitung bei: Innerhalb eines Jahres kamen +114 neue Städte und Regionen hinzu, meist kleinere. Unterstützt durch Kommunen oder Bürgerinitiativen dringt klassisches Carsharing tief ins Land vor.
  • Free-Floating-Carsharing ist nur in 44 Städten (inkl. angrenzender Gebiete) aktiv – das sind 6 Städte weniger als im Vorjahr. Der Grund: Solche Dienste sind nur in großen Ballungsräumen wirtschaftlich sinnvoll. Manche Anbieter haben sich 2024 aus kleineren Märkten zurückgezogen.

Alle großen Städte und Landeshauptstädte sind weiterhin vollständig abgedeckt – etwa Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf. Häufig reichen die Zonen bis in benachbarte Städte (z. B. Berlin → Potsdam, München → Umland).

Vergleich: Wer hat Zugang?

In Städten mit stationsbasiertem Carsharing leben etwa 48,6 Millionen Menschen – das heißt, der Großteil der Bevölkerung hat Zugang zu mindestens einem Anbieter in der Umgebung. Selbst in kleinen Orten gibt es meist lokale Dienste mit wenigen Autos.

Größe allein ist kein Erfolgsfaktor: Laut Ranking zur Carsharing-Dichte ist Karlsruhe führend, mit über 5 Carsharing-Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner – dank Stadtmobil und dem „Stadtflitzer“-Modell.

In Millionenstädten liegt die Dichte bei 3–3,5 Autos pro 1.000 Einwohner, ebenfalls sehr hoch. Auch in Städten wie Freiburg, Tübingen oder Marburg übertreffen stationsbasierte Dienste die Ausstattung mancher größerer Städte.

Zwei Systeme, die sich ergänzen

In Metropolen dominiert Free-Floating – z. B. Berlin oder Hamburg mit Tausenden Fahrzeugen von Miles, Free2Move, Sixt etc. – während stationsbasierte Anbieter deutlich weniger präsent sind.

In Städten mit unter 500.000 Einwohnern ist es umgekehrt: Dort überwiegt stationsbasiertes Carsharing, Free-Floating fehlt teilweise komplett – z. B. in Bremen oder Bonn.

Fazit: Beide Modelle ergänzen sich geografisch – Free-Floating regiert in Großstädten, stationsbasiert ist stark in Klein- und Mittelstädten sowie im Umland.

Veränderungen gegenüber 2024

Zwischen Anfang 2024 und Anfang 2025 gab es deutliche Marktveränderungen:

Wachstum der Fahrzeugflotten: +5,3 %

Insgesamt wuchs die Flotte um etwa 2.300 Fahrzeuge. Fast der gesamte Zuwachs kam von stationsbasierten und kombinierten Anbietern (+1.240 Fahrzeuge). Auch Free-Floating-Dienste legten zu, aber mit moderaterem Wachstum (+4 %).

Gebietserweiterung: +108 neue Städte/Gemeinden

Besonders bemerkenswert: +104 kleine Orte (< 50.000 Einwohner) wurden 2024 erstmals mit Carsharing versorgt. Dank lokaler Programme und Firmen wie Cambio, teilAuto, Stadtmobil und vielen Start-ups.

Gleichzeitig zog sich Free-Floating aus ca. 6 kleineren Städten zurück – zur Geschäftsoptimierung. Die großen Zentren blieben unangetastet.

Neue Anbieter: von 293 auf 297

Die Zahl der Anbieter ist von 293 auf 297 gestiegen – also vier neue Player. In der Regel handelt es sich um kleinere, lokale Projekte, die in Städten oder Regionen gestartet wurden, wo es bisher kein Carsharing gab – teilweise mit Unterstützung von Kommunen.

Jeder neue Anbieter bringt einige Fahrzeuge auf die Straße und erweitert somit das Gesamtangebot. Gleichzeitig sind einige ältere Anbieter vom Markt verschwunden oder wurden übernommen – was auch den Rückgang an Free-Floating-Städten erklärt (siehe unten).

Bereinigung der Nutzerdaten

Wie bereits erwähnt, zeigt die Statistik 2025 einen Rückgang der registrierten Nutzerzahlen im stationsbasierten Segment (~875.000 gegenüber früher ~1 Mio.). Dieser Rückgang ist kein echter Kundenverlust, sondern Ergebnis der Löschung von inaktiven oder doppelten Accounts.

Ausschlaggebend war die Abschaltung des Flinkster-Netzwerks durch die Deutsche Bahn. Flinkster vereinte zuvor viele regionale Carsharing-Anbieter unter einem Zugang – ein Nutzer konnte bei mehreren gleichzeitig registriert sein.

2024 stellte die Bahn das Flinkster-System ein und führte ein neues System ein. In der Folge wurden Doppelnennungen bereinigt – z. B. Nutzer, die gleichzeitig in mehreren Partner-Datenbanken geführt wurden.

Ohne diese einmalige Bereinigung wäre die Zahl der Nutzer im stationsbasierten Segment real um 8–10 % gestiegen – es gab also weiterhin einen echten Zuwachs.

Fusionen und Übernahmen

Im Jahr 2024 gab es keine spektakulären M&A-Deals – die größten Übernahmen fanden zuvor statt (z. B. Übernahme von Share Now durch Stellantis 2022). Die Folgen dieser Transaktionen zeigten sich jedoch deutlich:

  • Share Now wurde vollständig in Free2Move integriert und ist in Deutschland als Marke verschwunden – es wird nun nur noch der Stellantis-Brand verwendet.
  • Miles Mobility hatte bereits WeShare (Volkswagen) übernommen und 2024 die Integration der Flotte abgeschlossen. Dadurch kamen Hunderte zusätzliche E-Fahrzeuge zu Miles, was die Marktführerschaft weiter stärkte.

Insgesamt war 2024 ein Jahr der Konsolidierung: Große Anbieter integrierten frühere Zukäufe, kleinere suchten Nischenmärkte.

Rückzüge vom Markt

Einige Anbieter haben sich aus Deutschland zurückgezogen. Beispiel: der dänische Anbieter GreenMobility, der E-Carsharing in Köln und Düsseldorf anbot, verkündete Ende 2023 seinen Rückzug vom deutschen Markt – mit Fokus auf Skandinavien und andere Länder.

Die Flotte in Deutschland war klein, sodass die Auswirkungen auf die Statistik gering waren, aber es zeigt: Konkurrenzdruck und Investitionsbedarf machen ausländische Anbieter vorsichtiger.

Der Markt ist inzwischen klar von deutschen und gesamteuropäischen Unternehmen dominiert – internationale Start-ups haben sich entweder zurückgezogen oder starke Partner gesucht.

Neue Trends und Technologien 2025

Elektrifizierung des Carsharings

Das Jahr 2025 bestätigt den Trend: der Anteil von E-Fahrzeugen in Carsharing-Flotten wächst weiter. Anbieter stellen ihre Flotten aktiv auf Elektroantrieb um – auch ohne direkte staatliche Förderung.

Anfang des Jahres waren etwa 20–21 % der Fahrzeuge in stationsbasierten und kombinierten Diensten rein elektrisch – ein Anstieg von +1,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Zum Vergleich: Bei privaten Pkw liegt der E-Anteil bei nur 3–4 % – Carsharing-Anbieter sind also klare Vorreiter der Elektromobilität.

Auch im Free-Floating-Bereich ist der Elektroanteil hoch: Früher lag er bei rund 17 %, etwa durch Smart Electric oder BMW i3 bei Share Now. Durch die Integration von WeShare hat Miles u. a. VW ID.3 in die Flotte aufgenommen.

Zahlen für 2025 im Free-Floating-Sektor wurden noch nicht veröffentlicht, ein Anstieg ist jedoch sicher, besonders mit bis zu 10.000 neuen E-Autos von VW, die Miles erwartet.

Immer mehr Nutzer wählen in der App bewusst ein E-Auto statt Benziner – aus Umweltgründen oder wegen geringerer Kosten (Strom ist günstiger als Benzin).

In Städten wie Berlin oder Hamburg stehen bereits Hunderte Elektrofahrzeuge zur Verfügung – Tendenz steigend.

Integration mit dem öffentlichen Nahverkehr

Carsharing wird zunehmend Teil des städtischen Mobilitätsmixes. In Deutschland etabliert sich das Konzept „Mobility as a Service“ (MaaS) – also die Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel für den Nutzer über eine Plattform.

In fast allen großen Städten gibt es gemeinsame Apps oder Mobilitätsplattformen, mit denen man Strecken mit ÖPNV, Carsharing, Taxi, Bike oder Roller planen kann.

Beispiel: Die App Jelbi in Berlin (BVG) ermöglicht den Zugang zu Fahrrädern, E-Scootern und Carsharing-Fahrzeugen unterschiedlicher Anbieter über eine Oberfläche. Ähnliche Lösungen gibt es in München, Hamburg und anderen Metropolen.

Einige Carsharing-Anbieter kooperieren direkt mit städtischen Verkehrsunternehmen und bieten Rabatte oder spezielle Tarife für Inhaber von ÖPNV-Abos.

Auch die Kombination von Bahn und Carsharing wurde erleichtert: Zwar wurde Flinkster eingestellt, aber Deutsche Bahn bewirbt nun die App „DB Connect“, über die man bei der Planung einer Bahnfahrt direkt Carsharing am Zielort buchen kann.

Immer mehr Carsharing-Parkplätze entstehen an Bahnhöfen und U-Bahn-Stationen, um den sogenannten „letzten Kilometer“ abzudecken.

Dynamische Preise und neue Tarifmodelle

Im Jahr 2025 zwingt der Wettbewerb viele Anbieter dazu, Preismodelle flexibler zu gestalten. Viele Free-Floating-Dienste haben dynamische Tarife eingeführt – je nach Uhrzeit, Nachfrage oder Fahrtlänge.

Beispiel: Zur Hauptverkehrszeit kann die Minutenrate teurer, nachts günstiger sein. Teilweise gibt es Rabatte, wenn man das Fahrzeug in bestimmten Zonen abstellt, um die Flottenverteilung zu steuern.

Paket-Tarife werden ebenfalls beliebter: Nutzer können vorab ein Stunden-, Tages- oder Wochenendpaket zum Festpreis buchen, was oft günstiger ist als Minutentarife.

So verschwimmen die Grenzen zwischen Carsharing und klassischer Autovermietung – was das Angebot auch für längere Fahrten attraktiv macht.

Miles nutzt seit jeher ein Kilometermodell statt Zeittarif – für viele Nutzer ist das bequemer, etwa im Stau. Andere Anbieter (Free2Move, Sixt) bieten wahlweise Minuten-, Kilometer- oder Kombitarife an.

Fazit: Nutzer können ihren Tarif individuell anpassen, und Anbieter steuern damit Nachfrage und Auslastung effizienter.

Partnerschaften und Plattformen

Das Beispiel von Bolt und Miles zeigt einen klaren Trend: Dienstleistungen werden zunehmend auf einer Plattform gebündelt. Anbieter arbeiten zusammen, um eine breitere Zielgruppe zu erreichen.

Bolt hat eine Super-App aufgebaut, die Ride-Hailing, E-Scooter und nun auch Fahrzeuge von Miles in einem Angebot vereint – alles bequem über eine App.

Ein weiteres Beispiel: Die App FREE NOW (ehemals mytaxi) erlaubt es, nicht nur Taxis zu bestellen, sondern in einigen deutschen Städten direkt Carsharing-Fahrzeuge von Share Now oder SIXT share zu mieten.

Solche Aggregator-Plattformen erleichtern den Zugang: Nutzer brauchen nicht zehn verschiedene Apps, eine reicht oft aus. Auch für Anbieter bringt das zusätzliche Reichweite.

Zukünftig könnten Mobilitäts-Abos entstehen – mit monatlicher Pauschale für ÖPNV, Carsharing-Stunden und Taxifahrten. Erste Ansätze dazu sind bereits sichtbar.

Neue Fahrzeugtypen

Carsharing beschränkt sich in Deutschland längst nicht mehr auf Kleinwagen. Zunehmend gefragt ist auch Carsharing mit Transportern und Kleinbussen.

Miles und Sixt bieten z. B. stundenweise Miet-Vans an – ideal für Umzüge oder größere Einkäufe.

Es gibt auch spezialisierte Anbieter für elektrische Minibusse oder sogar Carsharing mit E-Motorrädern – eine Nische, aber vorhanden, etwa in Berlin oder Hamburg.

Das erweiterte Fahrzeugangebot ist eine Reaktion auf die Nachfrage: Menschen möchten ein Fahrzeug, das genau zur Situation passt – ob für die schnelle Stadtfahrt oder den Möbeltransport.

Technologie und Komfort

Carsharing ist 2025 ein voll digitaler Smartphone-Service. Nahezu alle Schritte – Registrierung, Führerscheinprüfung, Buchung, Fahrzeugöffnung, Zahlung – erfolgen über eine App.

Die Technik ist ausgereift: Fahrzeuge lassen sich per Bluetooth oder Internet zuverlässig öffnen, und Bordcomputer beenden Fahrten automatisch.

Viele Apps bieten Parkplatzfinder-Funktionen, zeigen Zonen mit freier Abstellmöglichkeit an oder ermöglichen sogar die Reservierung von Stellplätzen (bei stationsbasierten Anbietern).

Sensoren und Telematik helfen Betreibern:

  • den Fahrzeugzustand zu überwachen,
  • Lade- oder Tankvorgänge zu planen,
  • und Fahrer bei niedrigem Ladestand rechtzeitig zu informieren.

In manchen Apps sieht der Nutzer vorab, wie viel Strom oder Kraftstoff im Auto ist – ideal für längere Fahrten.

Diese Verbesserungen erhöhen den Komfort deutlich: Carsharing ist inzwischen so bequem wie das eigene Auto, nur ohne Aufwand für Wartung oder Parkplatzsuche.

Ökologische und soziale Rolle

Im Jahr 2025 richtet sich verstärkt der Blick auf die Auswirkungen von Carsharing auf Städte und Gesellschaft. Laut Branchenverband kann jedes Carsharing-Fahrzeug zwischen 10 und 15 Privatfahrzeuge ersetzen – in Haushalten oder Nachbarschaften.

Die existierenden Flotten ersparen damit rund 190.000–200.000 Privatwagen – das heißt: so viele Menschen haben auf ein (Zweit-)Auto verzichtet, weil Carsharing verfügbar ist.

Das bringt massive Vorteile:

  • mehr freie Parkplätze (hunderttausende Stellplätze in Städten),
  • weniger CO₂-Emissionen,
  • und geringere Verkehrsbelastung.

Immer mehr Städte sehen Carsharing als Werkzeug der Verkehrswende. Daher:

  • werden Sonderparkplätze für Carsharing reserviert,
  • wird Carsharing in neue Stadtentwicklungen integriert,
  • und öffentlich beworben.

Diese Unterstützung führt dazu, dass mehr Menschen den Service ausprobieren. In der Gesellschaft ist Carsharing kein exotisches Thema mehr – für viele urbane Mittelstandshaushalte ist es längst eine normale Mobilitätsoption, wie Bus oder Fahrrad.

Neustarts, Schließungen und Expansionen

Neueinführungen und Expansionen

2025 bringt eine Welle lokaler Initiativen. In Kleinstädten starten eigene Carsharing-Dienste, oft mit E-Fahrzeugflotten.

Beispiel: In Bayern und Baden-Württemberg entstehen kommunale Carsharing-Angebote – getragen von Bürgerinitiativen oder Wohnungsbaugesellschaften.

Auch die großen Netzwerke expandieren weiter:

  • Cambio erschließt neue Städte,
  • teilAuto wächst in Thüringen,
  • Stadtmobil eröffnet neue Stationen.

Miles Mobility erweiterte bis Ende 2024 die Zonen im Berliner Umland (inkl. Potsdam) und im Großraum München.

Miles plant auch, in Städte mit traditionell stationsbasiertem Fokus einzusteigen, z. B. Stuttgart – einst Hochburg der elektrischen Car2Go-Flotte, heute dominiert von Stadtmobil und teilAuto.

Sixt share kündigte Minutentarife für neue Mittelstädte an – also eine gezielte geografische Erweiterung jenseits der Metropolen.

Fazit: Große und kleine Anbieter expandieren weiter, aber vorsichtiger als früher, um alte Fehler durch übertriebenen Optimismus zu vermeiden.

Fazit

Carsharing ist im Jahr 2025 in Deutschland kein Nischenphänomen mehr, sondern ein fester Bestandteil urbaner Mobilität. Der Markt hat beachtliche Ausmaße erreicht: Zehntausende Fahrzeuge auf den Straßen, Millionen Fahrten jährlich, Hunderttausende zufriedene Nutzer.

Große Anbieter konkurrieren mit Innovation und Servicequalität, kleinere ergänzen das Angebot und bringen gemeinschaftlich genutzte Fahrzeuge selbst in entlegenste Regionen.

Wichtig ist: Der Trend bleibt positiv – die Flotten wachsen, die Reichweite nimmt zu, die Technologie wird besser.

Die Deutschen schätzen den Komfort von Carsharing – jederzeit ein Auto „vor der Tür“, ohne sich um Wartung oder Parkplatz kümmern zu müssen.

Das Jahr 2025 zeigt: Carsharing ist umweltfreundlicher, zugänglicher und intelligenter geworden:

  • E-Fahrzeuge laden häufiger an Stationen statt zu tanken,
  • Apps werden zur zentralen Mobilitätsplattform,
  • Preise passen sich individuell den Bedürfnissen an.

Nach einer Phase des schnellen Wachstums ist nun eine Phase des bewussten Ausbaus und der Kooperation eingetreten. Die Anbieter suchen Balance zwischen Wettbewerb und Partnerschaft, um gemeinsam die Idee vom „Auto auf Abruf“ voranzutreiben.

Auch für Städte bringt das Vorteile: Weniger Privatwagen bedeuten weniger Stau und bessere Luft. Natürlich bleiben Herausforderungen:

  • Wie wird der Service außerhalb von Städten profitabel?
  • Wie gelingt die vollständige Integration mit dem ÖPNV?
  • Wie schnell gelingt die weitere Elektrifizierung?

Doch die Erfahrungen in Deutschland zeigen: Carsharing entwickelt sich von einem Trend zu einem festen Element der Verkehrswelt.

Schon jetzt verkaufen Tausende Menschen ihr Auto – im Wissen, dass sie jederzeit per App eines mieten können. 2025 ist also nicht der Höhepunkt, sondern die nächste Stufe des Wachstums – für Carsharing in Deutschland und für eine zukunftsfähige Mobilität.

#news 20.07.2023
Aktualisiert 11.07.2025