
Tagesausflug von Tiflis nach Kazbegi – Herz des Kaukasus
Inhaltsverzeichnis
- Unterwegs Richtung Norden – auf in den Großen Kaukasus
- Die Festung Ananuri – am Ufer des Sees
- Gudauri und der Kreuzpass
- Das Russland–Georgien-Freundschaftsdenkmal
- Ankunft in Stepanzminda
- Gergeti-Dreifaltigkeitskirche – das Herzstück der Reise
- Highlights rund um Stepanzminda
- Wie kommt man nach Kazbegi? Auto, Marshrutka, Taxi oder Tour?
- Worauf sollte man beim Buchen eines Guides achten?
- Wann ist die beste Reisezeit?
- Was kostet der Spaß?
- Lohnt sich Kazbegi?
Ein Tagesausflug von Tiflis nach Kazbegi ist mehr als nur ein kleiner Trip ins Grüne. Es ist eine richtige Entdeckungstour, die du so schnell nicht vergessen wirst. In nur wenigen Stunden fährst du über die legendäre Georgische Heerstraße, vorbei an riesigen Bergen, alten Festungen, Wasserfällen und Gletschern – bis du schließlich am Fuß des gewaltigen Berges Kasbek stehst.
Der Weg dorthin ist genauso beeindruckend wie das Ziel selbst: vom ruhigen Wasser des Schinwali-Stausees über die alten Mauern der Festung Ananuri bis zu den weiten Ausblicken am Kreuzpass – hinter jeder Kurve wartet etwas Neues. Und auch wenn der Tag vollgepackt ist, vergeht er wie im Flug.
Unterwegs Richtung Norden – auf in den Großen Kaukasus
Wenn du frühmorgens aus Tiflis losfährst, lässt du den Stadttrubel schnell hinter dir. Die Heerstraße windet sich durch Hügel und Täler und bringt dich immer weiter hinauf in die Berge.
Der erste Stopp: der Schinwali-Stausee. Zwar künstlich angelegt in den 1980ern, aber wunderschön – das türkisblaue Wasser liegt eingebettet zwischen grünen Hügeln und schroffen Felsen. Der See ist ein wichtiger Trinkwasserspeicher für Tiflis, aber auch ein beliebter Ort für einen Fotostopp oder eine kleine Pause (baden ist nicht erlaubt).
Koordinaten: 42.164483° N, 44.766779° E
Die Festung Ananuri – am Ufer des Sees
Wenige Kilometer weiter triffst du auf die Festung Ananuri – eine der fotogensten Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Die Mauern und Türme spiegeln sich im Wasser, und von oben hast du einen tollen Blick über den ganzen See.
Die Anlage stammt aus dem 17. Jahrhundert und war einst der Sitz der Fürsten von Aragwi. Heute kannst du über alte Steintreppen laufen, die Kirche besichtigen und die uralten Fresken bestaunen. Der Eintritt ist frei, geparkt wird für 3 Lari.
Koordinaten: 42.163823° N, 44.703141° E
Gudauri und der Kreuzpass
Je weiter du fährst, desto höher geht’s hinauf. Die Bäume verschwinden, es wird alpin – und plötzlich bist du in Gudauri, dem bekanntesten Skigebiet Georgiens. Im Sommer ist es ruhig und grün, im Winter voll mit Wintersportlern.
Hinter Gudauri erreichst du den Kreuzpass – mit 2.379 Metern der höchste Punkt der Straße. Hier treffen die Täler des Terek und der Aragwi aufeinander. Die Aussicht ist einfach atemberaubend. Im Winter kann der Pass wegen Schnee gesperrt sein, also am besten vorher informieren.
Das Russland–Georgien-Freundschaftsdenkmal
Nicht weit vom Pass entfernt, direkt an der Felskante, steht ein auffälliges Monument – das Denkmal der georgisch-russischen Freundschaft. Es wurde 1983 gebaut, hat eine große runde Form und ist mit bunten Mosaiken geschmückt. Aber das Beste ist der Blick auf die Berge ringsum.
Du kannst mit dem Auto hinfahren oder im Rahmen eines Ausflugs. Es gibt einen Parkplatz und viele Möglichkeiten für tolle Fotos.
Koordinaten: 42.492623° N, 44.452519° E
Ankunft in Stepanzminda
Nach dem Kreuzpass und dem Denkmal geht’s langsam wieder bergab. Die Landschaft wird sanfter, die ersten Bäume tauchen wieder auf, kleine Dörfer säumen den Weg – und dann stehst du in Stepanzminda (früher Kazbegi). Der Ort liegt auf 1.740 Metern Höhe, direkt am Fuß des Kasbek. Um dich herum: Berge, wohin das Auge reicht. Ein echtes Postkartenmotiv.
Stepanzminda ist mehr als nur ein Zwischenstopp. Hier kannst du gemütlich essen, übernachten oder einfach etwas zur Ruhe kommen. Im Zentrum gibt’s ein kleines, charmantes Museum über den georgischen Schriftsteller Alexander Kazbegi. Nichts Großes – aber mit vielen persönlichen Gegenständen, Büchern und alten Möbeln, die das Leben in der Region greifbar machen.
Koordinaten: 42.660662° N, 44.643253° E
Gergeti-Dreifaltigkeitskirche – das Herzstück der Reise
Der Höhepunkt der ganzen Tour? Ganz klar: die Gergeti-Dreifaltigkeitskirche. Sie thront auf einem Hügel hoch über Stepanzminda, auf 2.200 Metern Höhe, mit dem Kasbek direkt im Hintergrund – ein Bild, das man nicht vergisst.
Die Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist nicht nur ein spiritueller Ort, sondern auch ein Symbol für ganz Georgien. Wenn du oben stehst, mit dieser Weite vor dir, ist es wirklich etwas Besonderes.
Hoch kommst du entweder zu Fuß (ca. 1,5 Stunden, recht steil, aber machbar) oder mit einem Geländewagen – die stehen meist unten im Dorf bereit.
Koordinaten: 42.662348° N, 44.620336° E
Highlights rund um Stepanzminda
Darialschlucht
Ein echtes Naturerlebnis: die Darialschlucht zieht sich bis zur russischen Grenze. Gewaltige Felswände, der rauschende Fluss Terek, alte Burgruinen – hier spürst du richtig die Kraft der Berge. Besonders beeindruckend: Zwei Flüsse, die nebeneinander fließen, ohne sich sofort zu vermischen.
Koordinaten: 42.735489° N, 44.631321° E
Gveleti-Wasserfall
Nur ein kurzer Spaziergang von etwa 20 Minuten ab dem Dorf Gveleti führt dich zu diesem kleinen, wilden Wasserfall. Perfekt, um kurz der Sonne zu entkommen und frische Bergluft zu tanken.
Koordinaten: 42.704814° N, 44.615877° E
Devdoraki-Gletscher
Er liegt an der Nordostseite des Kasbek und ist über 7 Kilometer lang. Zwar ist der Zugang beschränkt (Grenzgebiet!), aber man kann ihn von einem Aussichtspunkt in der Nähe des Grenzpostens gut sehen.
Koordinaten: 42.716207° N, 44.528954° E
Arkhmo-Schlucht
Abseits der bekannten Routen liegt diese ruhige Schlucht mit verlassenen Dörfern wie Arkhmo und Miguda. Wer gerne wandert und Stille liebt, ist hier genau richtig.
Koordinaten: 42.5698338° N, 44.635102° E
Khada-Tal
Ideal für erfahrene Wanderer: steile Pfade, schroffe Felsen, kaum Touristen. Wer die pure Natur sucht, wird das Khada-Tal lieben.
Koordinaten: 42.500186° N, 44.541064° E
Truso-Tal
Fast schon unwirklich: gefrorene Mineralquellen, verlassene Häuser, weite Ebenen. Am besten mit Guide erkunden – manche Wege sind schwer zu finden, aber es lohnt sich.
Koordinaten: 42.582314° N, 44.464759° E
Dorf Sno
Nur 5 km von Stepanzminda liegt Sno – klein, ruhig, typisch georgisch. Hier befindet sich auch die Sommerresidenz des georgischen Patriarchen.
Koordinaten: 42.605544° N, 44.638619° E
Dorf Juta
Eines der höchstgelegenen Dörfer Georgiens (2.200 m). Von hier starten Wanderwege zum Chaukhi-Massiv, das oft mit den Dolomiten verglichen wird. Im Sommer ein echtes Paradies für Trekking-Fans.
Koordinaten: 42.578839° N, 44.746251° E
Wie kommt man nach Kazbegi? Auto, Marshrutka, Taxi oder Tour?
Wenn du dich fragst, wie du am besten nach Kazbegi kommst – es gibt mehrere Möglichkeiten. Und jede passt zu einem anderen Reisetyp. Wer flexibel sein will, sollte am besten selbst fahren.
Transportmittel | Beschreibung | Vorteile | Nachteile |
Mietwagen | Miet dir ein Auto bei Getmancar und genieße volle Bewegungsfreiheit. Die Strecke Tiflis–Kazbegi ist ca. 154 km lang und dauert 2,5–3,5 Stunden. | - Du fährst wann und wohin du willst - Stopps für Fotos oder Pausen jederzeit möglich - Viel Platz für Gepäck - Ideal für Individualreisende | - Fahrten in den Bergen erfordern Aufmerksamkeit - Zusätzliche Kosten für Sprit und evtl. Parkplätze |
Minibus (Minibus auf Abruf) | Minibusse fahren mehrmals täglich vom Busbahnhof Didube, ca. 15 GEL pro Person. Die Fahrt dauert etwa 3–3,5 Stunden. | - Sehr günstig - Du erlebst authentischen Alltag der Einheimischen | - Wenig Platz für Gepäck - Start erst bei genügend Fahrgästen, evtl. Wartezeit - Eng und manchmal unbequem |
Sammeltaxi | Gemeinsame Taxis fahren ebenfalls von Didube, ca. 40 GEL pro Person. Sie starten, sobald das Auto voll ist. | - Schneller als Minibus - Etwas mehr Komfort | - Startzeit hängt von anderen Passagieren ab - Etwas teurer als Marshrutka |
Geführte Tagestour | Tagesausflug inkl. Ananuri-Festung, Gudauri und Freundschaftsmonument. Ca. 30 USD pro Person. Die Tour dauert den ganzen Tag. | - Alles organisiert: Route, Guide, Transport - Kein Stress mit dem Fahren | - Wenig Flexibilität im Zeitplan - Manche Stopps können gehetzt wirken - Gruppengröße kann variieren |
Mit dem Mietwagen – maximale Freiheit
Wenn du dich auf Bergstraßen sicher fühlst und gerne unabhängig reist, ist ein Mietwagen die beste Wahl. Mit Anbietern wie Getmancar kannst du direkt in Tiflis ein Auto mieten und in deinem eigenen Tempo losfahren.
Die Strecke nach Stepanzminda ist etwa 154 km lang und dauert je nach Wetter und Verkehr 2,5 bis 3,5 Stunden. Der große Vorteil? Du bestimmst selbst, wo du anhältst, wie lange du bleibst und wohin du eventuell noch abbiegst – etwa ins abgelegene Juta-Tal.
Natürlich: Bei Schnee oder Regen solltest du vorsichtig fahren. Aber wenn du bereit bist – das wird ein Roadtrip, den du nie vergisst.
Mit der Minibus (Minibus auf Abruf)
Die günstigste Variante: Minibusse fahren regelmäßig vom Busbahnhof Didube in Tiflis ab. Ein Ticket kostet ca. 15 Lari. Die Fahrt dauert rund 3–3,5 Stunden. Sie starten, wenn sie voll sind, nicht nach Plan. Komfort ist okay, aber je nach Fahrer und Busmodell unterschiedlich. Und: Viel Platz für Gepäck gibt’s nicht.
Mit dem Sammeltaxi
Ebenfalls ab Didube fahren Sammeltaxis – los geht’s, wenn vier Leute beisammen sind. Der Preis liegt bei ca. 40 Lari pro Person. Etwas bequemer als eine Marshrutka, aber man ist abhängig von Mitfahrern.
Mit einer geführten Tour
Wer sich um nichts kümmern will, kann auch eine Tages-Tour buchen. Du wirst vom Hotel abgeholt, hast einen Guide dabei und siehst die wichtigsten Highlights: Zhinwali-Stausee, Ananuri, Gudauri, Gergeti-Kirche.
Preislich liegt das meist zwischen 30 und 50 US-Dollar pro Person. Ideal für alle, die zum ersten Mal in Georgien sind. Aber: Man hat wenig Spielraum – der Zeitplan ist fix.
Worauf sollte man beim Buchen eines Guides achten?
Wenn du lieber individuell unterwegs bist, aber trotzdem Infos und spannende Geschichten willst – buch dir einen lokalen Guide. Achte auf:
- Erfahrung und Persönlichkeit. Der Guide sollte nicht nur Wissen haben, sondern auch locker und sympathisch sein.
- Bewertungen. Lies, was andere Reisende sagen. Gute Bewertungen sprechen für sich.
- Sprache. Klär vorab, ob dein Guide gut Deutsch oder Englisch spricht.
- Tour-Stil. Ob Kultur, Natur, Trekking – jeder Guide hat andere Schwerpunkte.
- Flexibilität. Ein guter Guide passt sich deinen Interessen an.
- Transport. Wenn der Guide ein Auto (am besten 4x4) hat, spart das Zeit und Nerven.
Wann ist die beste Reisezeit?
Kazbegi ist zu jeder Jahreszeit schön – aber je nach Wetter fühlt sich alles anders an.
- Mai bis Oktober ist ideal: warm, klare Sicht, keine Schneefälle.
- Sommer (Juni–August): grüne Wiesen, stabile Wetterlage, gute Straßenverhältnisse.
- Herbst (September–Oktober): goldene Farben, weniger Touristen, kühler – aber wunderschön.
- Winter: magisch, aber das Risiko besteht, dass der Pass gesperrt ist.
- Frühling: kann regnerisch und matschig sein – aber Naturfreunde lieben’s trotzdem.
Was kostet der Spaß?
Hier eine grobe Übersicht:
- Mietwagen pro Tag: ca. 30–50 USD
- Sammeltaxi (eine Strecke): ca. 40–50 Lari
- Minibus: 15 Lari
- Geführte Tagestour: ca. 30–50 USD
- Privater Guide inkl. Auto: ca. 75–100 USD pro Person
Dazu kommen Essen, ggf. Übernachtung und ein paar Souvenirs. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind kostenlos.
Lohnt sich Kazbegi?
Oh ja – und wie.
Kazbegi ist kein Ort, den man nur abhakt. Es ist ein Gefühl. Du atmest tief durch, blickst auf eine unendlich scheinende Berglandschaft, stehst in einer alten Kirche auf einem Hügel, während sich der Kasbek hinter dir auftürmt – und merkst: Hier ist alles echt.
Ob allein, zu zweit, mit Guide oder Gruppe – fahr einfach hin. Und nimm dir Zeit. Du wirst nicht enttäuscht sein.
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