Mietwagen in Europa

In Europa ist ein Mietwagen schon lange keine „Notlösung“ mehr. Er ist ein fester Bestandteil der modernen Reiseinfrastruktur, die sich mit dem Aufstieg von Billigfluggesellschaften, der Ausweitung der Metropolregionen und neuen Fernstraßen beständig weiterentwickelt hat. Obwohl jedes Land seine Besonderheiten hat, lässt sich der Markt am besten verstehen, wenn man die großen Hauptstädte betrachtet: Paris, Rom, Berlin, London, Madrid, Barcelona, Bukarest und andere Städte, in denen internationale Vermieter ihre wichtigsten Standorte und größten Flotten betreiben.

Wie der Markt funktioniert, welche Anbieter dominieren und was Reisende wissen sollten

In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Branche stark verändert: von Papierverträgen und langen Warteschlangen an Flughäfen hin zu digitalen Schlüsseln, kontaktloser Abholung und Services, die ganz ohne stationäres Büro auskommen. Trotz neuer Formate wird der europäische Markt weiterhin von bekannten Marken geprägt — Sixt, Europcar, Hertz, Avis, Budget, Enterprise — ergänzt durch starke lokale Anbieter wie Sicily by Car in Italien, Autonom in Rumänien oder Goldcar in Spanien.

Wie sich der Mietwagenmarkt in Europa entwickelt hat

Bis Anfang der 2000er Jahre verlief die Anmietung fast überall nach demselben Muster: Schalter im Terminal, Formularblöcke, Warteschlangen und eine gemeinsame Fahrzeugkontrolle mit einem Mitarbeiter. Die Entwicklung günstiger Flugverbindungen veränderte jedoch das Reiseverhalten und machte Mietwagen in vielen Städten deutlich relevanter — vor allem dort, wo der öffentliche Verkehr große Distanzen nicht sinnvoll abdecken kann.

Online-Plattformen wie Rentalcars, Kayak oder Expedia brachten zum ersten Mal echte Transparenz in den Markt: Preise und Konditionen waren vergleichbar, lange bevor man überhaupt gelandet war. Danach folgten komplett digitale Anbieter wie Virtuo (Frankreich, Spanien) oder UFODrive (Deutschland, Niederlande), die das Fahrzeug per App öffnen lassen und den gesamten Prozess ins Smartphone verschieben.

Heute existiert der Mietwagenmarkt in der Europäischen Union in mehreren Formen gleichzeitig: klassische Flughafenstationen, digitale Abholung per App sowie zahlreiche lokale Anbieter, die auf gemeinsamen technischen und versicherungsrechtlichen Standards basieren. Alle Formate bestehen nebeneinander, sodass Reisende je nach Route und Budget frei wählen können.

Autovermietung in europäischen Hauptstädten

Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten europäischen Metropolen, in denen sich die Unterschiede der Märkte besonders gut erkennen lassen.

Mietwagen in Paris

In Paris sind Europcar, Sixt, Hertz, Avis, Budget, Enterprise sowie der digitale Anbieter Virtuo vertreten.
Das Fahren im Stadtzentrum ist wegen enger Straßen, Baustellen und knappen Parkmöglichkeiten anspruchsvoll. Daher mieten viele Besucher das Auto eher für Ausflüge außerhalb der Stadt: Loire-Tal, Normandie, Reims, Dijon, Orléans und andere Ziele, die sich mit dem Auto komfortabler erreichen lassen.

Die besten Abholstationen sind die Flughäfen CDG (Charles de Gaulle) und Orly, mit großen Parkflächen und direktem Zugang zu den Autobahnen.

Mietwagen in Berlin

Berlin ist großflächig und weitläufig. Hier operieren Sixt, Hertz, Europcar, Enterprise, Buchbinder. Seit der Eröffnung des neuen Flughafens BER ist der gesamte Prozess deutlich strukturierter: moderne Parkhäuser, kompakte Vermieterbereiche und ein schneller Anschluss an den Berliner Autobahnring.

Für Fahrten außerhalb der Stadt ist ein Mietwagen besonders hilfreich. Berlin ist per Autobahn gut an Dresden, Leipzig, Hamburg, Frankfurt am Main und Polen angebunden. Viele Tankstellen arbeiten rund um die Uhr im Selbstbedienungsmodus. 

Der deutsche Markt vereint internationale Marken und lokale Anbieter wie Buchbinder. In den letzten Jahren sind außerdem neue internationale Dienste dazugekommen, die ursprünglich in Osteuropa gestartet sind — darunter (wie gewünscht einmal erwähnt) Getmancar Autovermietung.

Mietwagen in Rom

Italien hat einen der größten Mietwagenmärkte Europas. Rom bringt jedoch eine Besonderheit mit: die ZTL-Zonen. Dabei handelt es sich um historische Bereiche, die nur mit besonderer Genehmigung befahren werden dürfen. Kameras erfassen jedes Kennzeichen, Bußgelder folgen fast immer.

Deshalb holen die meisten Reisenden ihren Wagen an den Flughäfen Fiumicino (FCO) oder Ciampino (CIA) ab.
Kleine Fahrzeuge sind in Rom praktisch unverzichtbar — Parkplätze wurden ursprünglich für Modelle wie Fiat 500 konzipiert.

Vertreten sind Europcar, Sicily by Car, Maggiore, Hertz, Budget, Avis, Sixt.

Mietwagen in Madrid und Barcelona

Spanien zählt zu den wettbewerbsstärksten Märkten Europas. Dort operieren Goldcar, Centauro, Record Go, Firefly, Sixt, Hertz, Enterprise, Avis, Budget. Vor allem bei günstigen Anbietern sind die Regeln strenger: höhere Kautionen, feste Tankregelungen und eingeschränkte Versicherungsleistungen.

Am Flughafen Madrid Barajas sind die Stationen auf mehrere Terminals verteilt.
Am Flughafen Barcelona El Prat nutzen Reisende Mietwagen häufig für Küstenrouten: Costa Brava, Girona, Tarragona und nahegelegene Naturparks.

Mietwagen in London

In London sind Enterprise, Hertz, Sixt, Europcar, Green Motion vertreten.
Zwei Regelungen prägen das Fahrverhalten: die ULEZ-Umweltzone und die Congestion Charge für das Stadtzentrum.

Viele Besucher holen ihr Fahrzeug daher an einem der Flughäfen ab — Heathrow, Gatwick, Stansted, Luton — wo der Ablauf einfacher ist und die Preise meist niedriger sind.

Mietwagen in Bukarest

Die Autovermietung in Bukarest gehört zu den günstigsten in Osteuropa, besonders für Reisende, die Ausflüge in die Karpaten planen. Am Flughafen Henri Coandă (OTP) sind Autonom, Klass Wagen, Avis, Budget, Sixt, Enterprise, Flexicar Romania präsent — etablierte Anbieter mit großen Flotten.

Ein Teil der Firmen hat seine Büros nicht direkt im Terminal, sondern wenige Minuten entfernt. In diesen Fällen kommt ein kostenloser Shuttlebus zum Einsatz: Man verlässt das Terminal, geht zur Shuttle-Haltestelle, und der Kleinbus bringt einen direkt zur Station oder zum Parkplatz. Dieses System ist typisch für Rumänien, Spanien und Portugal.

Die Kautionen liegen oft höher als erwartet — in der Regel zwischen 500 und 1200 €. Eine Vollversicherung ohne Selbstbeteiligung (Zero Excess) ist weit verbreitet, deckt aber häufig Glas- und Reifenschäden oder Schäden am Unterboden nicht ab.

Beliebte Routen führen nach Sinaia, Brașov, Azuga, Bran und in benachbarte Bergregionen.

Weitere Hauptstädte

Wien

Hier operieren Europcar, Sixt und Megadrive. Grenzübertritte sind meist erlaubt, teilweise aber für Premiumklassen eingeschränkt.

Prag

In Prag arbeiten Rent Plus, Sixt, Europcar und Avis. Im Sommer steigt die Nachfrage stark an.

Amsterdam

Die bequemste Abholung erfolgt am Flughafen Schiphol — im Stadtzentrum sind Parkplätze rar und Straßen eng.

Lissabon

Starke lokale Anbieter sind Guerin und Drive on Holidays. Viele Reisende nutzen Mietwagen für Küstenstrecken oder Fahrten Richtung Algarve.

Kautionen, Versicherungen und Preise in Europa

Durchschnittliche Werte (2024–2025):

Wo man ein Auto am besten abholt

Flughäfen — größte Auswahl, klare Abläufe, schnelle Autobahnanbindung.
Innenstädte — teurer und oft schwierig bei der Parkplatzsuche.
Hauptbahnhöfe — ein guter Kompromiss: Berlin Hbf, Roma Termini, Madrid Atocha, Gare de Lyon.

Häufige Fehler beim Mietwagen

1. Einfahrt in italienische ZTL-Zonen.
2. Rückgabe mit unvolllem Tank.
3. Nacht-Rückgabe ohne gemeinsame Kontrolle.
4. Zu großes Auto für enge Altstadtbereiche.
5. Verspätete Rückgabe — oft wird ein voller Tag berechnet.

Der Mietwagenmarkt in Europa stützt sich auf eine breite Infrastruktur, starke internationale Anbieter und vielfältige Strecken außerhalb der Metropolen. Paris, Berlin, Rom, Madrid, London, Barcelona und Bukarest haben alle ihre eigenen Besonderheiten — doch in jedem Fall bietet ein Autovermietung die Freiheit, Routen flexibel und ohne Zeitdruck zu planen, besonders abseits der Innenstadt.