Ekar — P2P-Carsharing in Saudi-Arabien

Der Mobilitätsmarkt in Saudi-Arabien hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Mit zunehmender Digitalisierung, wachsenden Städten und einer steigenden Zahl von Expats ist die klassische Autovermietung längst nicht mehr die einzige Option. Neue Mobilitätsmodelle gewinnen an Bedeutung — eines der spannendsten darunter ist P2P-Carsharing, bei dem Fahrzeuge nicht einem Unternehmen gehören, sondern privaten Eigentümern. Der größte und bekannteste Anbieter dieses Modells im Königreich ist Ekar. Im Folgenden erklären wir im Detail, wie der Dienst funktioniert, für wen er geeignet ist und worauf Nutzer vor der ersten Fahrt achten sollten.

Was ist Ekar und wie funktioniert P2P-Carsharing?

Ekar ist eine Plattform für kurzfristige Fahrzeugnutzung, die auf dem Peer-to-Peer-Modell basiert. Im Gegensatz zu klassischem Carsharing mit unternehmenseigenem Fuhrpark bringt ekar private Autobesitzer mit Nutzern zusammen, die ein Fahrzeug über eine mobile App mieten möchten.

Gerade für Saudi-Arabien ist dieser Unterschied entscheidend. In einem Land, in dem der Privatwagen traditionell eine zentrale Rolle spielt, ermöglicht das P2P-Modell eine schnelle Erweiterung des Fahrzeugangebots — ohne große Investitionen seitens des Betreibers. Für Nutzer bedeutet das eine größere Auswahl, nicht nur bei Fahrzeugklassen, sondern auch bei Preisen, Zustand und Mietbedingungen.

Aus Nutzersicht funktioniert Ekar wie gewohntes Carsharing: Fahrzeuge werden auf einer Karte angezeigt, Buchung, Nutzung und Bezahlung laufen vollständig digital ab. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass jedes Fahrzeug einer Privatperson gehört und nicht einem zentralen Unternehmen.

In welchen Städten Saudi-Arabiens ist Ekar Carsharing verfügbar?

Der Schwerpunkt von ekar liegt in den größten Metropolregionen Saudi-Arabiens. Der Service ist fest etabliert in Riad, Dschidda und Dammam — Städten, in denen die Nachfrage nach flexibler urbaner Mobilität besonders hoch ist. Dort wird ekar sowohl für alltägliche Fahrten als auch als Alternative zu Taxi oder klassischer Autovermietung genutzt.

Darüber hinaus ist ekar nicht ausschließlich in Saudi-Arabien aktiv. Der Dienst ist auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten vertreten, wo sich das P2P-Modell in ähnlicher Weise entwickelt hat. Diese regionale Präsenz unterstreicht die Ausrichtung des Unternehmens auf den gesamten Nahen Osten und seine Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Märkte.

Wer kann ein Auto mieten und wer eines anbieten?

Für Mieter gelten vergleichsweise übliche Voraussetzungen. Nutzer müssen mindestens 21 Jahre alt sein, über einen gültigen Führerschein verfügen und eine aktive Bankkarte zur Zahlung hinterlegen. Die Identitätsprüfung und Freischaltung erfolgen direkt in der App.

Private Fahrzeughalter können ihre Autos anbieten, sofern diese den technischen und administrativen Anforderungen von ekar entsprechen. Das Fahrzeug muss sich in gutem Zustand befinden, innerhalb der zulässigen Modelljahre liegen, darf keine größeren Schäden aufweisen und muss vollständig dokumentiert sein. Vor der Freischaltung wird das Auto überprüft. Anschließend erhält der Besitzer Zugriff auf ein Dashboard zur Verwaltung von Preisen, Verfügbarkeit und Mietbedingungen.

So funktioniert Ekar Carsharing: der Mietprozess

Der gesamte Mietvorgang ist vollständig digital. Nutzer öffnen die App, wählen ein Fahrzeug auf der Karte aus und buchen es für den gewünschten Zeitraum. Der Zugang zum Auto erfolgt in der Regel per Smartphone, eine physische Schlüsselübergabe ist meist nicht erforderlich. Das macht ekar besonders praktisch für spontane Fahrten im Stadtgebiet.

Fahrzeugbesitzer steuern die Verfügbarkeit ihrer Autos und erhalten Benachrichtigungen über jede Buchung. Sie können Fahrthistorien, Einnahmen und Nutzungsstatistiken einsehen. Dadurch ist ekar nicht nur für Mieter attraktiv, sondern auch für Eigentümer, die ihr Fahrzeug unkompliziert monetarisieren möchten.

Preise und Gebühren bei Ekar

Die Mietpreise bei ekar werden individuell festgelegt und hängen vom jeweiligen Fahrzeug, seiner Klasse und den Bedingungen des Besitzers ab. Kompakte Modelle wie der Toyota Yaris kosten beispielsweise zwischen 30 und 50 SAR pro Stunde, während Mittelklasse-Limousinen wie der Hyundai Elantra in der Regel zwischen 120 und 180 SAR pro Tag liegen. In einigen Fällen sind auch längere Mietzeiträume möglich.

Zur Orientierung sieht die allgemeine Preisstruktur wie folgt aus:

Ekar erhebt von den Fahrzeughaltern eine Provision von durchschnittlich rund 30 % des Mietpreises. Für Mieter fallen in der Regel keine zusätzlichen Servicegebühren an, der Endpreis kann jedoch je nach Angebot variieren.

Versicherung und Verantwortung der Nutzer

Jede Anmietung über ekar beinhaltet eine Basisversicherung. Im Falle eines Unfalls oder bei Regelverstößen kann jedoch ein Teil der Kosten dem Mieter angelastet werden. Fahrzeughaltern wird empfohlen, eine erweiterte Versicherung abzuschließen — insbesondere dann, wenn das Auto regelmäßig von unterschiedlichen Nutzern gefahren wird.

Die Nutzungsregeln sind klar definiert und relativ streng. Rauchen im Fahrzeuginneren ist untersagt, Tiere dürfen nur in geeigneten Transportboxen mitgenommen werden, und Fahrten außerhalb des genehmigten Einsatzgebiets können zu Strafen führen. Typische Haftungsbeträge auf Basis der Plattformbedingungen und Nutzererfahrungen sind:

Ekar Carsharing: Vorteile und Grenzen des P2P-Modells

Der größte Vorteil von Ekar liegt in seiner Flexibilität. Nutzer profitieren von einer deutlich größeren Auswahl an Fahrzeugen und Preisspannen als bei klassischen, unternehmenseigenen Flotten. Für Besitzer bietet die Plattform eine strukturierte Möglichkeit, das eigene Auto ohne zusätzlichen organisatorischen Aufwand zu vermieten.

Gleichzeitig erfordert das P2P-Modell ein höheres Maß an Aufmerksamkeit. Die Qualität der Fahrzeuge kann variieren, und der Support in außergewöhnlichen Situationen erreicht nicht immer das Niveau großer internationaler Autovermietungen. Daher empfiehlt es sich, die Angebotsdetails sorgfältig zu prüfen und Bewertungen zu berücksichtigen.

App-Nutzung und Marktdaten

Basierend auf Daten aus den App-Stores weist Ekar eine sichtbare Marktpräsenz auf:

Diese Zahlen zeigen eine stabile Nutzung im regionalen Kontext, auch wenn ekar im Vergleich zu globalen Plattformen weiterhin ein Nischenanbieter bleibt.

Fazit

Ekar hat sich als relevanter Akteur im sich wandelnden Mobilitätsmarkt Saudi-Arabiens etabliert und bietet ein funktionierendes P2P-Carsharing-Modell in einem Land, das traditionell stark vom privaten Autobesitz geprägt ist. Der Service eignet sich für Nutzer, die flexibles Carsharing im urbanen Raum suchen, ebenso wie für Personen, die gelegentlich eine minutengenaue Autoanmietung oder eine kurzfristige Autoanmietung ohne klassische Mietstationen benötigen.

Gleichzeitig verlangt das Mieten von Privatpersonen ein verantwortungsbewusstes Vorgehen und genaue Kenntnis der Bedingungen. Bei bewusster Nutzung kann ekar eine komfortable und kosteneffiziente Alternative zu Taxi und klassischer Autovermietung darstellen — insbesondere in den großen Städten des Königreichs.