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Blog über Carsharing
Carsharing-Modelle
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Carsharing-Modelle

Inhaltsverzeichnis

  1. Free-Floating-Carsharing
  2. Kombiniertes Carsharing

Der gesamte Carsharing-Markt lässt sich in mehrere Modelltypen unterteilen. Das bedeutet, dass ein Unternehmen, das in einer bestimmten Region tätig ist, eines dieser Geschäftsmodelle verfolgt.

Heutzutage unterscheidet man hauptsächlich zwischen folgenden Carsharing-Modellen:

  1. Stationäres Carsharing (station based)
     
  2. Free-Floating-Carsharing (free floating)
     
  3. Kombiniertes Carsharing (mixed)


Stationäres Carsharing

Typisch für dieses Modell ist, dass Fahrzeuge an bestimmten Stationen abgeholt und zurückgegeben werden. Eine Station ist dabei entweder ein fest definierter Parkplatz oder ein spezieller Bereich, oft mit einem Schild (meist das P-Symbol in Kombination mit dem Logo des Carsharing-Anbieters).

Es gibt dabei unterschiedliche Varianten:

  1. Du kannst das Fahrzeug an Station A abholen und an Station B, C oder wieder an A zurückgeben.
     
  2. Oder: Du darfst das Auto nur an derselben Station abholen und wieder abstellen.

Stationäres Carsharing ist weit verbreitet in Westeuropa und auch in den USA.

Es kommt häufig in Städten zum Einsatz, die unter Parkplatzmangel leiden. In solchen Fällen kooperieren die Kommunen mit den Anbietern und stellen speziell ausgewiesene Stellflächen zur Verfügung.

Dieses Modell konkurriert erfolgreich mit klassischen Mietwagen, aber auch mit Privatfahrzeugen, die nur gelegentlich genutzt werden (z. B. am Wochenende).

Beispiele für stationäres Carsharing sind ZipCar (USA) und Book-n-drive (Deutschland).

Laut verschiedenen Studien ist das stationäre Modell oft rentabler als das free-floating Modell.
Es ermöglicht Reservierungen im Voraus und schafft eine engere Bindung zwischen Nutzer und Anbieter – oft wirkt es eher wie ein Club oder eine Community.

Solche Systeme entstehen häufig in Wohnsiedlungen, Studentenstädten, Firmengeländen oder genossenschaftlich organisierten Vierteln.

Ein weiterer Vorteil: Für einen funktionierenden stationären Carsharing-Dienst braucht man 2- bis 3-mal weniger Nutzer pro Fahrzeug als im Free-Floating-Modell.

In vielen Fällen gibt es eine monatliche Mitgliedsgebühr zur Nutzung des Dienstes.

Free-Floating-Carsharing

Bei diesem Modell genießt der Nutzer volle Freiheit, was Nutzung und Abstellung des Fahrzeugs betrifft.
Die Autos können innerhalb eines definierten Gebiets (z. B. einer Stadt oder eines kleineren Landes) genutzt werden – die Parkmöglichkeiten sind jedoch oft eingeschränkt, z. B. nur im Stadtzentrum erlaubt.

Der größte Unterschied zum stationären Modell liegt darin, dass es keine festen Rückgabeorte gibt oder diese deutlich größer und flexibler definiert sind.
Die Fahrzeuge werden in der Regel für Punkt-zu-Punkt-Fahrten eingesetzt – von A nach B.

Free-Floating-Carsharing konkurriert weniger mit Mietwagen, sondern direkt mit Taxis, öffentlichem Nahverkehr und privaten Autos.

Typische Anbieter dieses Modells sind Yandex Drive (Russland) und Miles (Deutschland & Belgien).

Laut Experten ist dieses Modell in rund 90 % der Fälle nicht profitabel.
Zwar erreichen die Anbieter hohe Nutzerzahlen und Fahrvolumen, aber die Verluste durch Unfälle, kurze Fahrten und Parkgebühren, die vom Anbieter getragen werden, wiegen schwer.

Im Vergleich zum stationären Modell benötigt ein Free-Floating-Dienst 3–5 Mal mehr Nutzer pro Fahrzeug.
Monatliche Abonnements sind hier eher selten – sie werden meistens als Rabattoptionen angeboten.

Technologisch sind Free-Floating-Anbieter oft fortschrittlicher, da sie fast ausschließlich über mobile Apps funktionieren.
Im Gegensatz dazu nutzen stationäre Dienste teilweise noch Plastikkarten für den Fahrzeugzugang.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal:
Im Free-Floating-Modell ist eine Reservierung im Voraus nicht möglich – zwischen Buchung und Fahrt liegen meist nur wenige Minuten.
Das Prinzip: Bedarf – Fahrzeug auf der Karte finden – buchen – losfahren.
Beim stationären Modell läuft es eher so: Bedarf – Auto auf der Karte finden – reservieren für später – pünktlich losfahren.

Kombiniertes Carsharing

Dieses hybride Modell kombiniert Elemente aus beiden Systemen – stationär und free-floating.
Oft teilt ein Anbieter seine Flotte entsprechend auf oder nutzt je nach Stadt ein unterschiedliches Modell.

Viele Betreiber geben an, dass dieses Modell für sie besonders flexibel und effizient ist. Dennoch bleibt das stationäre Carsharing meist der profitabelste Teil ihres Geschäfts.

Free-Floating hilft dabei, neue Kunden zu gewinnen, die später zu stationären Nutzern werden können.

Ein gutes Beispiel für dieses Modell ist Stadtmobil (Deutschland).
Ein weiteres Beispiel: Die Deutsche Bahn, Betreiber des stationären Dienstes Book-n-drive, hat zusätzlich den Free-Floating-Service City Flitzer ins Leben gerufen.
Beide Dienste sind in Frankfurt am Main aktiv.

Das war’s für diesen Überblick – in weiteren Artikeln erklären wir andere Carsharing-Typen wie B2BB2C oder P2P. Mehr dazu über den folgenden Link.

#travel 30.10.2023
Aktualisiert 11.07.2025