
SPARK – Elektro-Carsharing in der Europäischen Union
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
SPARK ist ein Unternehmen aus Litauen, das seit 2015 konsequent auf Elektroautos setzt. Der Dienst hat sich schnell in mehreren Ländern Osteuropas ausgebreitet und gilt als Beispiel dafür, wie Carsharing in Europa funktionieren kann. Das Besondere an SPARK ist die rein elektrische Flotte – ein Angebot, das nicht nur praktisch, sondern auch umweltfreundlich ist.
Die Geschichte des Unternehmens zeigt, dass Erfolg in dieser Branche nicht nur von der Technik abhängt, sondern auch von den Rahmenbedingungen, die Städte und Behörden schaffen. In einigen Ländern konnte SPARK wachsen, in anderen musste sich der Anbieter zurückziehen.
Wo SPARK aktiv ist und welche Leistungen es gibt
Carsharing in Litauen
SPARK startete in Vilnius und expandierte später nach Kaunas. Die Flotte umfasste zunächst rund 100 Elektroautos, darunter Volkswagen e-Up und Nissan Leaf. Für viele Litauer war es die erste Gelegenheit, ein Elektroauto unkompliziert im Alltag zu nutzen.
Besonderheiten in Litauen:
- Free-Floating-Modell innerhalb der Geschäftsgebiete
- Stunden- und Tagestarife
- seit Juli 2024 auch Integration in die BoltDrive-App – Fahrzeuge lassen sich direkt über Bolt mieten
Heute gehört SPARK in Litauen genauso selbstverständlich zum Stadtbild wie E-Scooter oder Leihfahrräder.
Carsharing in Bulgarien
In Bulgarien war SPARK der erste rein elektrische Carsharing-Anbieter. Der Start erfolgte in Sofia und Plowdiw, wo sich der Dienst schnell etablierte. Die Flotte ist hier deutlich größer als in Litauen: über 1.000 Elektroautos – von kleinen Citycars bis hin zu SUVs und Transportern.
Vorteile in Bulgarien:
- kostenloses Laden an den Stationen von Eldrive
- Parken ist im Preis enthalten
- vielfältige Fahrzeugpalette, geeignet für kurze Fahrten durch die Innenstadt oder für größere Transporte
Carsharing in Rumänien
In Rumänien startete SPARK 2019 mit 50 Elektroautos in Bukarest. Die Flotte wuchs rasch auf 500 Fahrzeuge, die Nutzerbasis erreichte 46.000. Die grün-weißen Autos wurden schnell zu einem gewohnten Anblick in der Hauptstadt.
Doch am 1. Februar 2024 stellte SPARK den Betrieb ein. Gründe waren:
- Abschaffung der kostenlosen Parkplätze für Elektroautos und Carsharing-Fahrzeuge
- steigende Kosten bei gleichzeitig fehlender Unterstützung seitens der Behörden
Die Fahrzeuge wurden nicht verkauft: Ein Teil der Flotte wechselte nach Bulgarien, ein anderer nach Litauen. So konnte SPARK seine Gesamtgröße halten und sich auf Märkte mit besseren Rahmenbedingungen konzentrieren.
Tarife von SPARK
SPARK bietet flexible Mietmodelle – minutenweise, stundenweise oder tageweise. Versicherung, Laden und Parken sind im Preis inbegriffen.
Land | Beispieltarif | Besonderheiten |
Litauen | €0,17–0,20 pro Minute, €6–7 pro Stunde, €35–40 pro Tag | Tagestarife oft günstiger als ein Taxi auf längeren Strecken |
Bulgarien | €0,20–0,22 pro Minute, €7–8 pro Stunde, €40–45 pro Tag | Laden über Eldrive kostenlos, Parken inklusive |
Beispiel: Eine Fahrt vom Zentrum Vilnius’ zum Flughafen kostet mit SPARK rund €6 – ein Taxi hingegen etwa €10–12. Für kurze Wege ist das Angebot attraktiv, für längere Anmietungen von einem oder mehreren Tagen ist die traditionelle Mietwagen in Europa jedoch meist günstiger, da dort keine Kilometerbegrenzung oder Zonenbeschränkung gilt.
App und Software von SPARK
Ein wichtiger Baustein des Dienstes ist die eigene Software, entwickelt 2016 von Mediapark. Über die SPARK-App kann man sich registrieren, ein Fahrzeug finden, reservieren, öffnen und bezahlen.
Vorteile:
- Anbindung an das Ladenetz von Eldrive
- seit 2024 Zugriff auf SPARK-Fahrzeuge direkt in der Bolt-App
- stabile App mit einfacher Bedienung
Mit SPARK Geld verdienen
SPARK hat ein P2P-Modell eingeführt: Private und Unternehmen können ihre eigenen Elektroautos über die Plattform vermieten. Das schafft Zusatzeinnahmen für die Besitzer und vergrößert zugleich die Flotte.
Was Nutzer über SPARK sagen
Litauen (Vilnius, Kaunas)
Die meisten Nutzer sind zufrieden. Gelobt werden vor allem die einfache App und die Zuverlässigkeit:
- „Es gibt fast immer ein Auto in der Nähe, und die Fahrt ist günstiger als ein Taxi.“
- „Die App läuft stabil, Probleme bei der Bezahlung hatte ich noch nie.“
Bulgarien (Sofia, Plowdiw)
Hier sind die Rückmeldungen gemischt. Positiv bewertet werden das kostenlose Laden und die Umweltfreundlichkeit, Kritik gibt es bei der Kundenbetreuung:
- „Sehr praktisch, mitten in der Stadt unterwegs zu sein, ohne sich ums Parken zu kümmern.“
- „Der Support antwortet langsam, Rückerstattungen dauern zu lange.“
Rumänien (Bukarest)
Die Einstellung des Dienstes sorgte für viel Bedauern. Typische Stimmen:
- „Das war der beste Carsharing-Dienst, den wir hatten. Schade, dass die Behörden ihn nicht unterstützt haben.“
- „Durch SPARK bin ich das erste Mal Elektroauto gefahren. Wirklich schade, dass es das nicht mehr gibt.“
SPARK und Carsharing-Trends in Europa
SPARK ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie elektrisches Carsharing in der Praxis funktioniert. In Ländern mit Ladeinfrastruktur und politischer Unterstützung wächst der Dienst, wo diese fehlen, wird das Geschäft schnell unrentabel.
Der Trend ist eindeutig: Sowohl Carsharing als auch Autovermietung in Europa bewegen sich in Richtung Nachhaltigkeit. Carsharing-Anbieter setzen auf Elektroflotten, klassische Vermieter stocken ihre Bestände mit Tesla, Polestar oder BYD auf. Die Grenzen verschwimmen: Autovermieter übernehmen digitale App-Lösungen, während Carsharing längere Mietpakete und Abos anbietet.
Fazit
SPARK hat gezeigt, dass rein elektrisches Carsharing in Osteuropa erfolgreich sein kann. Das Unternehmen konnte seine Größe halten, indem es Fahrzeuge von Rumänien nach Litauen und Bulgarien verlagerte, und setzt seinen Wachstumskurs mit Technologie und Bolt-Integration fort.
Die Geschichte macht deutlich: Erfolg hängt direkt von städtischer Politik, Parkregelungen und Ladeinfrastruktur ab. Vilnius und Sofia zeigen, wie sich Elektro-Carsharing im Alltag etablieren kann, während Bukarest mahnt, dass ohne Unterstützung selbst vielversprechende Projekte scheitern.
SPARK bleibt ein wichtiger Anbieter – und mit ihm bewegt sich der gesamte europäische Carsharing-Markt in eine Zukunft, in der Nachhaltigkeit und digitale Lösungen den Ton angeben.
FAQ zu SPARK
Wie registriere ich mich bei SPARK?
App herunterladen, Dokumente hochladen und eine Bankkarte hinterlegen.
Welche Fahrzeuge gibt es?
Von kompakten VW e-Up und Nissan Leaf bis hin zu SUVs und Transportern in Bulgarien.
Darf ich außerhalb der Stadt fahren?
Die Miete kann nur innerhalb des Geschäftsgebiets beendet werden. Längere Fahrten sind möglich, Rückgabe aber nur in der Zone.
Was tun, wenn die Batterie leer wird?
In Bulgarien kann man kostenlos an Eldrive-Stationen laden, in Litauen an Partnerstationen.
Gibt es Abos oder Pakete?
Ja, es gibt Stunden- und Tagestarife sowie Langzeitpakete.
Worin unterscheidet sich SPARK von Mietwagen in Europa?
Carsharing ist für kurze Stadtfahrten mit minuten- oder stundenweiser Abrechnung gedacht. Traditionelle Vermietungen eignen sich besser für mehrtägige oder überregionale Reisen.
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