Carsharing in Saudi-Arabien: Marktüberblick 2025
Inhaltsverzeichnis
Carsharing wird in Saudi-Arabien zunehmend zu einem festen Bestandteil des urbanen Verkehrs. In einem Land, in dem das eigene Auto jahrzehntelang nahezu die einzige Fortbewegungsmöglichkeit war, entsteht nun eine neue Form der Mobilität.
Die Verbreitung digitaler Dienste, der Ausbau der Infrastruktur und kontaktlose Zahlungsoptionen schaffen die Grundlage für flexible Mietmodelle.
Bis 2025 hat sich der Markt etabliert: Drei Hauptanbieter – iDRIVE, Ekar und SHIFT inc – bedienen die Nachfrage mit unterschiedlichen Konzepten, von klassischem Free-Floating bis hin zu P2P- und digitalen Car-as-a-Service-Modellen.
Carsharing-Formate
Format | Beschreibung | Aktive Anbieter |
Free-Floating | Fahrzeugabholung und -rückgabe in jeder zugelassenen Zone innerhalb der Stadt | iDRIVE |
P2P-Abonnement | Direktvermietung von Fahrzeugen durch Privatpersonen – tageweise oder monatlich | Ekar |
Digitales „Car-as-a-Service“ | Vollständig automatisierte Vermietung: Buchung, Öffnung und Rückgabe über die App | SHIFT inc |
Hinweis:
Udrive startete 2022 ein Pilotprojekt in Riad, stellte den Betrieb in Saudi-Arabien jedoch bis 2025 ein. Auf der offiziellen Website werden nur noch Standorte in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgeführt.
Marktteilnehmer: Wer bietet Carsharing an?
Der saudische Markt wird derzeit von einigen zentralen Akteuren dominiert:
- SHIFT inc bietet stundenweise Vermietungen und Tagespakete über eine App an. Der gesamte Prozess ist kontaktlos – das Fahrzeug wird per Smartphone geöffnet.
- iDRIVE erweitert kontinuierlich seine Fahrzeugflotte in mehreren Großstädten und setzt auf feste Tarife und 24/7-Kundensupport.
- Ekar fokussiert sich auf das P2P-Carsharing-Modell, bei dem Fahrzeuge direkt von den Eigentümern gemietet werden können – besonders beliebt in Riad und Dschidda.
Insgesamt sind derzeit mindestens drei bis vier große Anbieter aktiv, darunter auch lokale Start-ups, die Kurz- und Langzeitmieten mit digitaler Bezahlung anbieten.
Parken mit Carsharing-Fahrzeugen
Parken ist in Saudi-Arabien unkompliziert geregelt:
- In den meisten Stadtteilen ist das Parken kostenlos für Carsharing-Nutzer.
- In hoch frequentierten Zonen – etwa in Geschäftsvierteln oder an Flughäfen – kann eine geringe Zusatzgebühr von rund 10–15 SAR (≈ 2,5–4 €) anfallen.
- Zulässige Parkzonen werden direkt in der App angezeigt.
- Bei Falschparken wird automatisch eine Strafe vom Nutzerkonto abgebucht.
Carsharing als Alternative zum Verkehrssystem
Carsharing hat sich in Saudi-Arabien zu einer echten Alternative zum privaten Auto und zu klassischen öffentlichen Verkehrsmitteln entwickelt.
Ride-Hailing-Dienste wie Careem und Uber sind weit verbreitet, günstig und komfortabel für Kurzstrecken.
Busverbindungen sind in vielen Bezirken unregelmäßig, und die Metro in Riad befindet sich noch in der finalen Bauphase.
Unter diesen Bedingungen gewinnen flexible Mobilitätsmodelle zunehmend an Bedeutung – immer mehr Einwohner und Besucher greifen lieber für einige Stunden oder Tage auf Carsharing zurück.
Tarife, Vergleich und Mietbedingungen
Die Preise für Carsharing in Saudi-Arabien bleiben moderat, insbesondere im Vergleich zu europäischen Märkten.
Zum Vergleich: 1 EUR ≈ 4 SAR (Stand Juli 2025).
Anbieter | Minutentarif | Tagestarif | Inklusive Leistungen | Besonderheiten |
iDRIVE | ab 0,45 SAR / Minute | ab 119 SAR / Tag | Kraftstoff, Versicherung | Fahrzeugklassen A–C |
SHIFT inc | ab 15 SAR / Stunde (am Flughafen) | Dynamische Pakete | Kraftstoff, Versicherung | 100 % kontaktlos; Flotte 12 000 + Fahrzeuge |
Ekar | — | 120–160 SAR / Tag | Abhängig vom Eigentümer | P2P-Modell, Monatsabonnement |
Mietbedingungen:
- Eine Versicherung ist bei allen Anbietern enthalten; die Selbstbeteiligung bei Unfällen liegt zwischen 1 000 und 3 000 SAR (~ 250–750 €).
- In manchen Tarifen ist Kraftstoff inklusive, in anderen wird er gegen Beleg erstattet.
- Im P2P-Modell von Ekar hängt der Preis vom jeweiligen Fahrzeughalter ab.
- Tagestarife eignen sich besonders gut für Fahrten zwischen Städten.
- Alle Buchungen und Zahlungen erfolgen über die App; akzeptiert werden Kreditkarten, Apple Pay und Google Pay.
Wo man mit Carsharing fahren darf
Mit einem Carsharing-Fahrzeug darf man sowohl innerhalb der Stadt als auch zwischen Städten fahren, sofern der Tarif dies zulässt.
Eine Fahrt etwa von Riad nach Dschidda ist erlaubt, während Auslandsfahrten strikt verboten sind.
Das Fahrzeug muss am Ende der Miete in einer zugelassenen Zone oder an einer Station abgestellt werden – andernfalls wird eine Gebühr fällig.
Fazit
Carsharing in Saudi-Arabien wächst dynamisch und nachhaltig.
Es ist längst mehr als eine Alternative – es ist ein fester Bestandteil moderner urbaner Mobilität. Einfache Registrierung, flexible Tarife und eine große Fahrzeugauswahl machen die Dienste attraktiv für Einheimische und Touristen gleichermaßen.
In den kommenden Jahren wird der Markt weiter expandieren – angetrieben durch Elektromobilität, digitale Fahrzeugschlüssel und Integration in MaaS-Plattformen.
Das saudische Carsharing ist ein Beispiel dafür, wie Technologie Fahrgewohnheiten selbst in Ländern verändert, in denen das eigene Auto traditionell als Symbol für Freiheit und Status galt.
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